
Familie im Sozialraum – Benachteiligungsmomente und Möglichkeiten im Quartier
Teamskonferenz Homeschooling, geschlossene Kindertageseinrichtungen und Spielplätze, Social Distancing – die Corona-Pandemie hat uns alle herausgefordert. Ganz besonders Familien, die auf einmal selbst Betreuung und Bildung stemmen mussten. Groß war die Sehnsucht nach Miteinander, vor allem bei den Kleinsten: Endlich wieder gemeinsam Lernen und Spielen. Stattdessen hatten sie 24/7 die eigenen Eltern als Gegenüber in allen Lebensbereichen. Sie wurden für Kinder und Jugendliche zu Lehrer*innen und Erzieher*innen – und damit oft auch zur Projektionsfläche für Konflikte. Freund*innen und Mitschüler*innen sahen die Kinder und Jugendlichen nur noch über WhatsApp oder in Videokonferenzen. Eine Zerreißprobe für die gesamte Familie, zwischen Elternarbeit und Berufstätigkeit.
„Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf.“ Dieses bekannte afrikanische Sprichwort macht deutlich: Bildung und Erziehung sind keine Sache allein der Eltern oder der Schule. Vielmehr beeinflussen viele unterschiedliche Menschen die Entwicklung des Kindes oder des Jugendlichen. Sportvereine, Kirchengemeinden, die Clique oder peer group, best friends werden benötigt, um Heranwachsende mit einer hohen Resilienz zu stärken. Eine besondere Rolle kommt daher familiengerechten Quartieren und einem kindgerechten sozialen Nahraum zu.
In der Fachveranstaltung am 24. November 2022 von 9:30 bis 13:00 Uhr widmen wir uns aus wissenschaftlicher Sicht der Frage, wie Jugendliche die bisherige Pandemiezeit wahrgenommen haben und die Folgen auf Kinder, Jugendliche und die Familien. Praktiker*innen aus der Jugendarbeit und der Quartiersarbeit werden über ihre Erfahrungen während dieser Zeit, vor allem über die besonderen Möglichkeiten berichten, die Quartiersarbeit für Familie und deren Mitglieder bedeutet.